Wissenswertes zum EMOTIONAL-TRAINING:
Das EMOTIONAL-TRAINING, kurz E.T., geht zurück auf den New
Idendity-Process nach Dan CASHRIEL, amerikanischer Psychoanalytiker,
der mit dieser Methode besonders bei schwer Drogen- und
Alkoholabhängigen große Heilerfolge erzielte. Das theoretische Konzept
des E.T. beruht auf der von Eric BERNE begründeten Transaktionsanalyse.
In Deutschland wird das E.T. mit Erfolg in verschiedenen
psychosomatischen Kliniken angewendet, u.a. in Bad Herrenalb oder in
der Albula-Klinik in Oberstdorf.*
Das E.T. ist eine Form der Selbsterfahrung in der Gruppe, wobei es
vor allem um Selbsterfahrung bezüglich blockierter Gefühle geht.
Die meisten Menschen der westlichen Welt werden in ihrer Kindheit
sehr früh dazu erzogen, ihren Gefühlen und ihrer Intuition weniger zu
vertrauen als dem logischen Verstand. Wir glauben, daß wir einzig und
allein durch unseren Verstand unser Leben in Griff bekommen können. Je
mehr wir uns mit unserem logischen Denken identifizieren, umso mehr
entfernen wir uns aber von unserer wahren Quelle. Je mehr der Verstand
regiert, umso weniger leben wir unsere eigene innere Wahrheit, umso
erfolgreicher (und destruktiver) sind wir zwar oft im Außen, umso
leerer und ausgebrannter fühlen wir uns aber im Inneren.
Die Folgen dieser einseitig vom Verstand gesteuerten Lebensweise
sind körperliche oder seelische Krankheiten und alle möglichen Formen
von Sucht. Jeder Suchtkranke versucht diese unbewußte innere Leere
mittels Ersatzbefriedigungen zu füllen und zu überspielen. Alkohol- und
Nikotinsucht, Eßsucht, Medikamentenabhängigkeit, Sucht nach Abenteuern,
Sexabhängigkeit sind nur ein paar der häufigsten Suchtformen. Eine in
unserer Gesellschaft hochgeachtete Suchtform heißt „workaholic“ =
arbeiten, arbeiten, arbeiten, um das innere Defizit nicht spüren zu
müssen. Das E.T. kann Ihnen helfen, Ihr inneres Gleichgewicht
wiederzufinden, indem Sie Ihre ursprünglichen, wahren Gefühle
wiederentdecken, und lernen, alte Gefühls-, Denk- und Verhaltensmuster
aufzulösen.
Im E.T geht es zuallererst um die Bewußtwerdung, warum und wie Sie
zu der Person geworden sind, die Sie sind. Durch dieses Bewußtsein und
die Ihnen nun wieder in reichem Ausmaß zur Verfügung stehenden Gefühle
erhalten Sie die Motivation, Kraft und Energie für notwendige
Neuentscheidungen in Ihrem Leben. Parallel zur Wiedererlangung Ihres
wahren Gefühlspotentials werden sich Veränderungen Ihres Denkens und
Veränderungen Ihres Verhaltens in die von Ihnen gewünschte Richtung
ergeben. Sie reagieren dann nicht mehr automatisch und unbewußt wie ein
Computer mit den alten Programmierungen aus Ihrer Kindheit, sondern Sie
lernen, im Hier und Jetzt als emotional offenes Wesen mit Ihrer Umwelt
angemessen zu reagieren und mit ihr auf einer tieferen Ebene zu
kommunizieren. Sie werden dadurch aufhören, in anderen Menschen
unbewußt immer wieder Vater und Mutter zu erleben, und sie werden
beginnen, endlich Sie selbst zu sein.
Wir haben meist alle sehr früh gelernt, daß es für uns besser ist,
gewisse Gefühle, sogenannte „negative“ Gefühle (Angst, Wut und Schmerz)
nicht auszudrücken. Wir sind dadurch fähig geworden, in dieser
krankmachenden, nur auf Leistung und Geld programmierten Gesellschaft
erfolgreich zu bestehen. Parallel dazu sind uns aber auch die so
erwünschten „positiven“ Gefühle von Lebensfreude und Liebe abhanden
gekommen. In Wahrheit gibt es keine positiven oder negativen Gefühle.
Gefühle und Emotionen sind ihrem Wesen nach wertfrei! Sie sind Ausdruck
unserer ureigensten Energie, unserer wahren göttlichen Quelle. Jedes
unserer sogenannten „negativen“ Gefühle hat nämlich einen Sinn: Sie
zeigen uns an, wenn unsere wahren Bedürfnisse unerfüllt bleiben, und
liefern uns gleichzeitig Energie, diese zu befriedigen, um daraufhin
wieder Freude und Liebe spüren zu können.
Unsere Emotionen sind seit uralter Zeit mit körperlichen Reaktionen
gekoppelt. Wut, Angst und Schmerz sind als Überlebensmechanismen mit
einer Menge vegetativer körperlicher Begleiterscheinungen verbunden:
Erhöhung des Sympathicotonus, hormonelle Umstellung (Streßhormone,
Noradrenalin etc. werden ausgeschüttet), Blutdrucksteigerung,
Gefäßverengung, Herzrasen, Zentralisierung des Kreislaufs auf die
lebensnotwendigen Organe, kalte Haut sind einige der körperlichen
Veränderungen, die durch Emotionen hervorgerufen werden. In unserer
modernen Zeit werden die bereitgestellten Energien nicht in Handlungen
umgesetzt, sondern bleiben im Körper blockiert. Dieser Energiestau
stellt für den Körper einen Dauer-Streßsituation dar, und führt zu
seelischen oder körperlichen Krankheiten. Die tieferen Ursachen fast
aller Krankheiten, von Bluthochdruck angefangen über Zuckerkrankheit
bis hin zu rein psychischen Erkrankungen liegen im Bereich unserer
blockierten emotionalen Energien.
Allein der Ausdruck dieser blockierten emotionalen Energien kann
deutliche körperliche Entlastungen und Veränderungen bewirken. Er
bedeutet allerdings nicht viel mehr als eine Ventilfunktion, wenn nicht
auch Verhaltensänderungen die Folge sind.
Kurz zusammengefaßt geht es im E.T. darum, durch die Veränderung
alter Gefühls, Denk- und Verhaltensmuster in unseren Beziehungen wieder
mehr Lebensfreude, Wärme und Liebe zu erfahren.
*Literaturhinweis: Das Buch „Von mir aus nennt es Wahnsinn“ von
Lair/Lechler, im Kreuz-Verlag erschienen, wurde vom ehem. Chefarzt der
Klinik Bad Herrenalb geschrieben.